Das Vorbild                 50_Poggenburger_Land

Die Poggenburger Kreis-Kleinbahn AG (kurz PKKAG) ist eine private 750 mm-Bahn irgendwo im Norden der Bundesrepublik. Eigentümer ist der Kreis Poggenburg, und die Bahn schlägt sich so mehr schlecht als recht durch die beginnenden 60er Jahre. Angenommenermaßen beginnt die Bahn im Bahnhof Osterstede, wo auch der Anschluß an die Bundesbahn besteht. Von dort aus schlängelt sich die Bahn dann entlang des Flusses Enn über die Dörfer in Richtung der Kreisstadt Poggenburg. Hier gibt es weit und breit die einzigen weiterführenden Schulen, so daß ein recht reger Schülerverkehr herrscht. Früher ging die Strecke noch weiter, aber eine altersschwache Brücke veranlaßte vor einiger Zeit die Einstellung der Reststrecke. Im Personenverkehr sorgt der Schülerverkehr noch für eine gewisse Kostendeckung, und im Güterverkehr sorgt eine Kühlschrankfabrik am östlichen Ortsrand von Poggenburg für ein akzeptables Verkehrsaufkommen (siehe Karte links). Die Fabrik verfügt über einen eigenen Gleisanschluß, der betrieblich recht interessant ist: Da die Loks in dem Anschluß nicht umsetzen können, müssen alle Züge aus Osterstede erst einmal Poggenburg anfahren, wo die Lok an das hintere Ende des Zuges wechselt und die Wagen dann an der Fabrik bereitstellt.

Alle Behandlungsanlagen der Lokomotiven befinden sich in Osterstede, was erklärt, warum man solche in Poggenburg nicht findet. Beim Betrachten der Bilder wird man feststellen, daß die Poggenburger Kreis-Kleinbahn anscheinend auf ehemalige Reichsbahn-Lokomotiven steht, was zum Beispiel hier nämlich die 99 5703 beweist, die von der Spreewaldbahn der DR übernommen wurde. Warum es hier so viele Reichsbahn-Loks gibt? Nun, Spekulationen, daß der Direktor der PKKAG zu faul ist, seine Loks PKKAG-gerecht umzubeschriften, entbehren jeder Grundlage... Also sagen wir mal, daß vor einem halben Jahr der Lokschuppen der PKKAG dummerweise abgebrannt ist, und daß - ein echtes Novum zur damaligen Zeit - die Direktion über einen guten Draht in die DDR die Loks gegen zwei Zugladungen Bananen von der Reichsbahn eintauschte. Ein weiteres Gerücht besagt, daß ein gewisser Franz Josef Strauß in die Angelegenheit involviert war, aber bewiesen ist das nicht. Überhaupt war die ganze Operation so geheim, daß weder der "Spiegel" noch die Bild-Zeitung etwas davon mitbekamen...

 

© Stephan Rieche,    Email: webmaster@rieche.de                                                                                                                                             Inhalt Stand 02/2003